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Mauritius 2025:

Mauritius 2025

Vom Steuerparadies zur regulierten Wohlstandsinsel – neue Regeln, neue Grenzen!

Der Inselstaat im Indischen Ozean hat die Weichen neu gestellt. Hinter der Fassade tropischer Gelassenheit hat das Parlament mit dem Finance Bill 2025 ein komplexes Reformwerk in Gang gesetzt. Es geht um weit mehr als nur Budgetanpassungen: Mauritius verschärft sein steuerliches und aufenthaltsrechtliches Regime – selektiv, mit chirurgischer Präzision, und nicht ohne politische Botschaft.


Besteuerung nach dem Prinzip des “gerechten Anteils”: Die neue Reichensteuer

Ein besonders markantes Signal setzt die Einführung der Fair Share Contribution (FSC). Sie wird in den nächsten drei Steuerjahren (1. Juli 2025 bis 30. Juni 2028) erhoben – als eine Art temporäre Umverteilungsmaßnahme mit progressiver Schlagseite.

Juristische Personen mit einem steuerpflichtigen Einkommen über 24 Millionen MUR, verbunden mit gleichhohen Umsätzen, werden zur Kasse gebeten: 5 % auf den steuerpflichtigen Gewinn – zusätzlich zur bestehenden Körperschaftsteuer von 15 %. Effektiv steigt die Steuerlast somit auf 20 %. Unternehmen, die bisher von einer reduzierten Unternehmensbesteuerung (z. B. 3 % für Exportbetriebe) profitierten, zahlen 2 % FSC – entsprechend 5 % Gesamtbelastung.

Ein bemerkenswerter Passus: Die neue Abgabe gilt nicht für sogenannte Global Business Entities – eine Klasse von Firmen mit besonderer Lizenz, meist im Offshore-Segment aktiv. Sie bleiben weiterhin vollständig von der FSC ausgenommen.

Für natürliche Personen gilt die FSC als Ergänzung zur Einkommensteuer: Wer mehr als 12 Millionen MUR jährlich verdient, zahlt auf den darüber hinausgehenden Betrag 15 % Zusatzsteuer. Ein konkretes Beispiel verdeutlicht das: Wer ein steuerpflichtiges Einkommen von 11 Millionen MUR hat und dazu 6 Millionen MUR Dividenden von einer inländischen Firma bezieht, überschreitet den Schwellenwert um 5 Millionen MUR. Daraus ergibt sich eine FSC-Zahlung von 750.000 MUR. Dividenden aus Global Business Companies bleiben dagegen außen vor.

Gestaltungsoption: Wer über seine eigene Firma hohe Dividenden bezieht, kann diese Belastung durch eine Umstrukturierung vermeiden – etwa durch Umwandlung in eine Global Business Company mit entsprechender Lizenz. Eine legale Steuervermeidungsstrategie, die implizit durch das Gesetz selbst angeboten wird.


Immobilienmarkt: Steuerverdopplung mit Aufschub, Subventionsabbau für Entwickler

Der mauritische Staat greift tief in den Immobiliensektor ein. Die bisherigen Steuersätze für Grundstückserwerb und -verkauf – je 5 % – bleiben nur noch bis 30. Juni 2026 in Kraft. Danach wird der Steuersatz verdoppelt: 10 % Erwerb, 10 % Verkauf.

Ein ebenso bedeutender, aber weniger beachteter Aspekt: Die früheren Anreize für Projektentwickler – Zollbefreiung auf importierte Baustoffe und Einrichtung, Steuerfreiheit bei Einbringung von Land – entfallen vollständig. Für Entwickler bedeutet das: höhere Projektkosten. Für Käufer: steigende Preise. Die Politik wird so zum Preisfaktor.

Zudem war ursprünglich eine Kapitalgewinnsteuer von 30 % auf Immobilienverkäufe vorgesehen. Doch im Finance Bill taucht sie nicht mehr auf. Der Staat verzichtet – vorerst – auf diesen fiskalischen Hebel. Kapitalgewinne bleiben also steuerfrei.


Aufenthaltsrecht: Hürden höher, Wege länger, Bedingungen strenger

Die Möglichkeiten, durch Investitionen Aufenthaltsrechte zu erwerben, bleiben erhalten – unter verschärften Auflagen. Der Erwerb einer Immobilie ab einem Wert von 375.000 USD ermöglicht weiterhin eine permanente Aufenthaltsgenehmigung. Wird eine Immobilie für mehr als 750.000 USD erworben, muss dieser Betrag vollständig aus Eigenmitteln kommen – Fremdfinanzierung ist in diesem Fall untersagt.

Das sogenannte Premium-Visum bleibt unverändert bestehen – es ermöglicht längere Aufenthalte ohne klassische Einwanderung.

Für Ruheständler gelten ab dem kommenden Haushaltsjahr neue Regeln: Statt monatlich 1.500 USD müssen nun 2.000 USD ins Land überwiesen werden, um das 10-jährige Visum zu erhalten. Die ursprünglich angekündigte Pflicht, sich mindestens 180 Tage pro Kalenderjahr auf der Insel aufzuhalten, wurde nicht umgesetzt. Ebenso wenig die Absicht, die Gültigkeit des Visums auf fünf Jahre zu verkürzen – es bleibt bei zehn.

Wer jedoch eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung für 20 Jahre anstrebt, muss in den fünf vorangegangenen Jahren mindestens 200.000 USD nach Mauritius transferiert haben – also im Schnitt 40.000 USD jährlich. Damit wird die Latte deutlich höher gelegt als für das reguläre Rentnervisum.


Selbstständige und Investoren: Kein Platz mehr für Lebensentwürfe ohne Plan

Die Anforderungen für das Occupation Permit – also die Arbeitserlaubnis für Selbstständige, Unternehmer und Fachkräfte – wurden spürbar angehoben.

✅ Selbstständige benötigen nun ein Startkapital von 50.000 USD (bisher: 35.000).

✅ Zudem müssen sie von Beginn an mindestens drei Absichtserklärungen (Letters of Intent) von Kunden vorlegen – zwei davon aus Mauritius selbst.

✅ Bereits im ersten Jahr müssen sie 750.000 MUR Gewinn erwirtschaften – ein hohes Ziel für Neugründer.

✅ Dieses Permit gilt ausschließlich für den Dienstleistungssektor.

Für Investoren sind ebenfalls neue Schwellen eingezogen worden:

✅ Bei einem Kapitaleinsatz von 50.000 USD muss im ersten Jahr ein Umsatz von 1,5 Millionen MUR nachgewiesen werden.

✅ Bei einem Investment von 100.000 USD reicht ein Jahresumsatz von 1 Million MUR.

Auch bei den Berufstätigen mit Angestelltenstatus gibt es Neuerungen:

✅ Das Mindestgehalt für das klassische Professional-Permit verdoppelt sich auf 50.000 MUR.

✅ Für hochqualifizierte Fachkräfte gibt es nun die neue Kategorie Expert Pass mit einer Gehaltsschwelle von 250.000 MUR.

Familie, Umwandlung und Perspektive: Langfristige Optionen – unter Auflagen

Kinder können weiterhin als Familienangehörige mitziehen – jedoch nur bis zur Vollendung des 24. Lebensjahres und unter der Bedingung, dass sie ledig, erwerbslos und wirtschaftlich abhängig bleiben.

Das Occupation Permit kann ab dem 50. Lebensjahr in ein Senior Residence Permit überführt werden – unter Beibehaltung der ursprünglichen Laufzeit. Bedingung: ein Jahreseinkommen von mindestens 40.000 USD.

Die permanente Aufenthaltsgenehmigung (20 Jahre) ist nun erst nach fünf Jahren erreichbar – früher waren es drei. Die Voraussetzungen zur Erlangung wurden zugleich verschärft, vor allem im Bereich Kapitalnachweis.

Unklar bleibt bislang, ob das Rentnervisum nach zehn Jahren ohne vollständige Erfüllung der Anforderungen für das 20-jährige Permit verlängert werden kann. Der Gesetzgeber lässt diese Tür bewusst offen – oder hat sich bewusst nicht festgelegt.


Rentner und Kapital: Spielräume zwischen Erwerbsverbot und Dividendenbezug

Offiziell ist es Inhabern eines Rentnervisums untersagt, in einem Beschäftigungsverhältnis zu arbeiten oder unternehmerisch tätig zu sein. Allerdings gibt es Grauzonen:

✅ Investitionen in Unternehmen sind erlaubt – solange keine operative Mitarbeit erfolgt.

✅ Dividenden aus Beteiligungen dürfen bezogen werden – sogar aus eigenen Firmen.

✅ Ob Rentner als Direktoren auftreten dürfen, ohne Gehalt oder sonstige Vorteile zu erhalten, ist bislang nicht eindeutig geregelt.

Die bisherige Budget-Rede hatte einen schärferen Ton angeschlagen und von einem strikten Verbot jeglicher unternehmerischer Aktivität gesprochen. Der jetzt veröffentlichte Gesetzestext dagegen bleibt vage – eine Einladung zur späteren Auslegung durch Verwaltung oder Gerichte.


Fazit: Mauritius reguliert – selektiv, pragmatisch, wachstumsorientiert

Mit dem Finance Bill 2025 wird Mauritius nicht zu einem autoritären Bürokratiemonster. Doch das Land verabschiedet sich sichtbar von seinem früheren Image als unreguliertes Steuerrefugium. Zugleich bleibt es offen für Kapital, Talente und Investoren – sofern diese bereit sind, sich an neue Spielregeln zu halten.

Der Standort bleibt attraktiv – für Strategen. Wer rechtzeitig plant, investiert, umstrukturiert und seine Aufenthaltsstrategie sauber aufsetzt, wird auch künftig profitieren. Doch der Zeitgeist des grenzenlosen Zugangs ist vorbei.

Mauritius will nicht länger eine Bühne für vage Lebensentwürfe oder steueroptimierte Glücksritter sein. Die Botschaft ist klar: Wer kommt, soll etwas mitbringen. Kapital. Kompetenz. Oder klare Absichten.


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